Ich bin mit Baujahr 1959 derzeit ganz klar die Vertreterin der "Ollen-Fraktion". Zusammen mit einer Mitstreiterin habe ich anno 2010 die Gruppe Tx-Aachen gegründet, habe aber vor allem aufgrund von beruflichen Randbedingungen (mehrwöchige Tätigkeiten an weiter entfernten Standorten) Mitte 2014 die Leitung an Anna abgegeben.
Nach mehreren Jahrzehnten des Versteckens und nicht-so-recht-wahrhaben-Wollens habe ich erst ca. 2008 den Dreh gekriegt und mich getraut, zu meiner Veranlagung zu stehen. Es hat dann aber noch bis Anfang 2014 gedauert, bis ich in den 24/7-Modus gewechselt bin. Nach knapp eineinhalb Jahren Testphase, auch im beruflichen Umfeld, lebe ich nun seit Ende 2015 höchstoffiziell als Frau und fühle mich in dieser Rolle pudelwohl.
Als freiberuflich arbeitende Physikerin/Ingenieurin habe ich dabei den Vorteil, ganz wesentlich in einem Umfeld von reflektionsfähigen Mitmenschen zu agieren, die gewohnt sind, auf Neues mit Interesse und Offenheit zu reagieren. Ähnlich sieht es auch in meinem privaten Umfeld aus, das ich mir wohl intuitiv über viele Jahre auch unter diesem Aspekt aufgebaut habe.Es laufen jedenfalls auch nach meiner äußerlichen Umstellung sämtliche Aktivitäten weiter.Die Akzeptanz unserer Veranlagung dürfte sehr wesentlich auch von der Art und Weise abhängen, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen und uns selber in der Öffentlichkeit darstellen. Ich gebe zu, in dieser Hinsicht vielleicht ein wenig konventionell zu sein ... :-)
An so "späten Mädchen" wie mir gehen viele Jahrzehnte Testosteroneinfluss natürlich nicht spurlos vorüber. Entsprechend wird's bei mir, im Gegensatz zu den jungen Hüpfern, wohl nie mehr dazu langen, mit meinem äußeren Erscheinungsbild komplett in der gewünschten Rolle anzukommen. Gegenüber denen, die es bemerken, sehe ich mich dann halt als Botschafterin einer sehr speziellen Veranlagung.Ich stehe in meinen aachener Anwesenheitszeiten gerne weiterhin als Ansprechpartnerin speziell für Fragen der älteren Generation und in studentischen Kontexten zur Verfügung.